Das Hochsommerwetter hält an. Für uns bedeutet
dies dass wir nur am Vormittag unterwegs sind. Am Nachmittag liegen wir dann
faul herum während Frauli im Internett eine neue Wanderung für den nächsten Tag
sucht. So auch gestern. „Buam, ich habe
da etwas gefunden im Kaiserwinkl.“ „Wo ist denn dies?“ fragte ich. „Bei Kössen.“
„Aha, und was sollen wir dort?“ „Ja, wandern, du Hirsch.“ mischte Rico sich
ein. „Du sei nicht so frech!“, wird er vom Frauli zurecht gewiesen. „Nun los,
was hier steht.“ und dann fing sie an zu lesen.
Auf der alten Trasse eines
Samerweges zwischen Bayern und Tirol verläuft der Schmugglerweg. Eine 33 m
lange Seilhängebrücke führt über die Schlucht der Großache zur Wallfahrtskirche
Klobenstein.
Der Sage nach stürzte ein riesiger Felsbrocken herab und teilte
sich gerade noch rechtzeitig vor einer Bäuerin - als Dank für dieses Wunder
wurde Maria Klobenstein errichtet. Der Wallfahrtsort umfasst neben den zwei
zentralen Kapellen - einer Loretokapelle und einer Marienkapelle - noch eine
Lourdeskapelle und eine Einsiedelei. Das heutige Gasthaus
Klobenstein erinnert an die frühere Eremitenwohnung.
Eine 2013 komplett erneuerte Seilhängebrücke mit einer
Spannweite von 33 m verbindet Klobenstein mit dem Schmugglerweg, der entlang
der westlichen Talseite von Kössen nach Schleching in Bayern führt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden über den Schmugglerweg
Zigaretten, Kaffee, Rum und sogar Käselaibe geschmuggelt - daher der Name. Aber
schon in der frühen Bronzezeit (1.800 vor Chr.) war dies ein wichtiger
Handelsweg für Kupfer und Bronze, im Mittelalter für den Transport von Wein und
Salz.
Und so machen
wir uns am Mittwoch auf dem Weg nach Kössen. Das Auto wird im Zentrum geparkt.
Von dort geht’s zu Fuss weiter. Wir brauchen etwa eine gute 20 Minuten dann
haben wir den Schmugglerweg erreicht.
Der Weg führt
durch den Wald und damit gehen wir super im Schatten. Nebenbei rinnt ein kleiner
Bach. An einer Stelle können wir rein und schlappern das herrliche frische Bergwasser.
Es ist eine
Kurvenreiche Strecke. Nach einer Weile sehen wir die Hängebrücke von denen
Frauli uns gestern erzählt hat.
Am Anfang ist ein Steg aus Holz. Rico geht drüber, kommt dann mit hängendem Kopf zurück. „Du Brandi, doa geh i fei nit drüber.“ flüstert er kleinlaut. Überrascht
bleibe ich stehen. Teifi, dies ist wirklich ein Trum Brücke die in der Luft
hängt.
„Kim, pack ma’s mitanand!“ mache ich ihm Mut. Ganz drang neben mir gehen
wir zu zweit über diese Hängebrücke.
Beim Bach sehen
wir viele Leute die sich startbereit machen für eine Bootsfahrt im Schlauchboot
über die Grossache.
Wir suchen uns
einen ruhigeren Platz wo wir trinken und spielen.
Dann geht’s weiter
zur Wallfahrtskirche Klobenstein.
Rein gehen wir
nicht, denn das dürfen wir 4 Haxerten nicht.
Wir gehen halt rund herum und
kehren dann ein beim Gasthaus.
Von der Terrasse
aus blicken wir auf die Grossache.
Zurück müssen
wir den gleichen Weg gehen. Beim Fluss ist es jetzt fein ruhig.
Nur zwei
Wanderer sitzen auf der Bank.
Von dieser
Seite führt eine Treppe hinauf zu der Hängebrücke.
Rico traut sich
nun alleine. Ganz stolz schaut er zu mir rüber und sagt. „Schau Brandi, jetzt geh
i alloa!“
Lisi
fotografiert die Grossache von der Brücke. Schaut bärig aus.
Vor wir zum
Auto gehen, spazieren wir durch Kössen. Erstaunt schauen wir uns die viele
Häuser mit wunderschönen Luftlmalerei an.
Zum Schluss
treffen wir auf einem Herz mit einem sehr wahren Spruch an!
Am Nachmittag
relaxen wir im Wohnzimmer. Heute war es wieder toll in den Tiroler Bergen.
Bis zum
nächsten Erlebnis.
Euer Brandon.