dinsdag 14 november 2017

Wanderung rund um Roosteren


Am Dienstag schlafen wir noch feste wenn Frauli die Zimmertür aufmacht und uns fröhlich wie immer einen guten Morgen wünscht. Wir recken und strecken uns, spitzen die Ohren ob wir das Klicken der Kühlschranktür hören. In dem Moment wo die Wurst raus genommen wird, haben wir tatsächlich einen guten Morgen und fetsen so schnell wie unsere vier Pfoten uns tragen können umme zum Kücherl. Ehrlich gesagt gibt es nichts besseres wie Frühstückswurst.

Zu unserem Staunen spazieren wir nicht gleich los nach unsere Morgen-Piesel-Runde sondern schleppt Frauli das grosse gelbe Monster ins Wohnzimmer. Ich bekomme den Auftrag die Beschreibung der Wanderroute zu studieren während sie mit dem Monster loslegt. „Jetzt aber mal piano“, sage ich zu ihr. „Wie soll ich mich konzentrieren wenn der Gelbe so einen Krawall macht?“ Die hat manchmal auch Vorschläge! Da kann man nur den Kopf schütteln.
Wenn das Monster sich davon geschlichen hat, wird der Rucksack gefüllt und fahren wir los. Heute geht’s nach Roosteren. Ein Dörfchen an der Maas. Nicht so ganz weit von hier.

Roosteren ist ein kleines Nest mit etwa 1500 Einwohner. Geografisch gesehen ist es das nördlichste Dorf Süd-Limburgs obwohl es formell Mitte-Limburg angehört, erzählt Frauli uns. „Oha, bekommen wir heute Erdkunde-unterricht.“ stellt Rico fest. „Jao genau, vorige Woche war Geschichte (Wanderung Grevenbicht), dieses Mal Erdkunde. Sogar in ihre Freizeit muss sie noch unterrichten….“, stöhne ich. Es ist ein Kreuz mit den Lehrern. Aber wie dann auch, wir lassen uns die Wanderung nicht versauen!
Schnell haben wir der Anfang gefunden. Komischer Weisse ist unser Anfang mitten
in meiner Routenbeschreibung die ich studieren sollte. Da soll sich mal einer auskennen. Wir sind im Naturgebiet „De Rug“ wo Königspferdl herum laufen. Also aufpassen ist angesagt.

„Burschen, wir müssen anders gehen! Dort hinten sind die Rösser, also müssen wir einen Bogen machen.“ sagt Lisi plötzlich zu uns. Wir biegen ab, gehen durch Stauen und kommen einige Minuten später wieder auf dem Wanderwegerl. Nur….. ich habe sehr viel Klettenzeug in meinem Fell hängen. 




Kruzifix noamal eini, wia ischn des passiert? Brandi, wie soll i dies aussa bringa?“ fragt Lisi entsetzt. „Wauw, wie wars mit rupfa?“ antworte ich leicht irritiert denn das Zeug sticht was es hält. 











Wenn sie den grössten Knaudel raus hat, hockt die Gescheitheit von Rico sich drauf. Das Donnerwetter das dann folgt, ist nicht ohne. „Himmelhergottzagramentkruzifixhallelulija, du Kruppi, du Ellendiger, spinnst komplet?!? Du Hammel du. Iatz schaugsch oba, dass Metta gwinsch.“







Nach diesem Intermezzo gehen wir weiter. Rico hat diesen Vorfall nicht so beeindruckt. Er markiert in aller Ruhe und zwinkelt mir zu: „Des Frauli kun ma in Buggl oirutschn!“ Typisch Rico. Blöd für ihn dass er vergessen hat, dass er an die Leine ist und mich nicht nachsausen kann. 


Dann stehen wir für die nächste Herausforderung. Ein Dreh-Tor wo unser Lieschen knapp durch schlupfen kann. Wir schauen uns dieses Tor an und überlegen wie’s gehen konnte. Schliesslich haben wir den Dreh raus wobei ich etwas Wolle verliere. Später bemerkt Frauli dass sie im Ärmel ihre Jacke einen kleinen Riss hat. Sie ist wohl beim Durchschlupfen am Stacheldraht hängen geblieben, genau wie ich.








Wenn wir über das breite Pfad laufen, sehen wir in der Ferne der Turm der Sankt Ana Kirche in Aldeneik, (Belgien). 













Und kurz drauf zeigt Lisi uns die 150 lange Pater Sangersbrücke wo vor EU-Zeit der Grensübergang war.











Laut Wegbeschreibung sollen wir beim Wasserwerk links und dann über den Deich runter. Das Wasserwerk finden wir, doch wenn wir runter gehen, stehen wir vor einem Stoppelfeld. „Tun wir nicht lange umanand. Gehen wir halt.“, meint unser Lieschen.






Wir packen das ehemalige Turkenfeld und erreichen die Strasse die uns nach Kokkelert führt.

















Wir gehen an der Mariakapelle vorbei. An dieser Kapelle ist eine Geschichte aus dem 2. Weltkrieg verbunden. Wie man sich erzählt sollte die Bevölkerung am Mittwoch den 27. September das Dorf verlassen haben. Verlassen müssen, besser gesagt denn das Dörfchen war zwischen zwei Fronten ein geraten. Am 30 Oktober 1944 unterschrieben die verängstlichten Dorfsbewohner eine Urkunde worin sie versprachen eine Kapelle zu bauen wenn sie diese schreckliche Zeit überleben sollten. Sie haben Wort gehalten und die Kapelle nach dem Krieg gebaut. Seitlich ist eine Tafel wo die Namen der vier Kriegsopfer von Roosteren geschrieben sind. 

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Das fast letzte Trum unsere Wanderung führt am Julianakanal vorbei. 







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Unterwegs wird die Schnapsbar geöffnet.












Zum Schluss wanderen wir durch Illikhoven,
wo wir ein Drachentor sehen.













gehen am Schloss vorbei














treffen ein junger Collie













und rasten bei dem Hotel wo wir unser Auto geparkt haben.






Zuhause flickt Frauli ihre Jacke.





Wir haben unsere erlebnisreiche Wanderung genossen!


Bis zum  nächsten Erlebnis.
Euer Brandon

dinsdag 7 november 2017

Grevenbicht zwischen Maas und Juliana Kanal



„Oei!“ Denke ich wenn ich in der Früh aufwache und sehe was Rico in der Nacht geleistet hat. Damit wird Frauli wenig Gaudi haben. Und genauso ist es. Wenn sie ins Zimmer kommt und uns guten Morgen wünscht meint sie dass der Morgen nicht ganz so gut anfängt wie sie es sich erhofft hat. 









Nach dem Frühstück und unsere Morgen-Piesel-Runde holt sie die Nähmaschine und fängt an die Decke zu flicken.


 „Saubere Arbeit hast geleistet“, sage ich zu Rico. „Jetzt wird mit wandern gewiss nix.“ füge ich noch hinzu.
Wegen dem schaut er nicht anders rein. „Puh“, meint er „draußen hats eh wieder a Nebel, da gang sowieso nix!“ Da muss ich ihm Recht geben. Es hat ein richtiges Novemberwetter. Und dies schon praktisch seit den Herbstferien.
Nach einer guten halben Stunde ist der Schade behoben und wird zamgeraumt. 



Frauli marschiert mit der Nähmaschine nach oben und kommt zurück mit dem Rucksack in der Hand. Mein Collieherz schlägt sofort schneller. Ob wir doch noch ausrucken? „Hoffen wir dass es Richtung Hügeln nicht nebelig ist und dass das Wetter dort schöner ist wie hier in diesem Loch!“, sagt Lisi zu uns. Wir drücken sofort unsere Pfote dass es tatsächlich so ist. 
Nach ungefähr 15 Minuten auf der Autobahn gefahren zu haben, zieht der Nebelvorhang auf und erblicken wir einen blauen Himmel. „Genau wie ich es mir dachte Buam, das tollste Wetter!“ grinst unser Frauli. Mit dieser Meldung ist unser Wandertag gerettet.


Das Dörfchen Grevenbicht befindet sich zwischen dem Juliana Kanal und er der Maas. Die Maas ist hier gleichzeitig die Grenze zwischen Niederlande und Belgien. Das Dörfchen stammt aus 1400. Die Limburger nennen es „Beeg“.





















Lisi erklärt uns mit der Karte wo es lang geht und gibt mir den Auftrag die grüne Stempel zu suchen die wir folgen sollen. Keine einfache Aufgabe dieses Mal. Die Dinger sind oft nicht da oder stehen ganz saublöd.



Wir verlassen das Dorf und spazieren Richtung Maas. Hier wird gearbeitet. Die Maas soll verbreitet werden und ein Seitenkanal oder Vettern Geul wird angelegt. Dass alles soll bis 2022 fertig sein.


Wir kommen an einem Garten vorbei wo einen Grenzpfahl steht aus dem Jahr 1843. Frauli klärt uns auf was dies auf sich hat. Das Bellgische Wappen befindet sich auf der Belgischen Seite und das Niederländische Wappen natürlich auf der Niederländische Seite. Alle Grenzpfähle wurden nummeriert. Nummer eins befindet sich in Vaals beim Dreiländereck. Der letzte Grenzpfahl trägt Nummer 365 und befindet sich in Zeeuws-Vlaanderen. Was wir alle drei jedoch nicht verstehen ist wieso dieser Grenzpfahl in einem Garten steht. Schliesslich hat Rico die Antwort auf unsere Frage. „Der Grenzpfahl stand zuerst ein Trum nach links, doch da ist nun Wasser und mitten auf dem Spazierweg ist auch lästig, deshalb steht er im Garten.“ lautet seine Erklärung.  „Hm, aber man kann doch nicht so einfach einen Grenzstein verschieben, meint Frauli. „Wieso nicht? Was sollten sie sonst machen? Auf dem Wasser bleibt er nicht stehen…“ und spaziert weiter schauen welche Dufte interessant sind. 


Am Enden des Spazierweges treffen wir auf ein Kunstwerk. Auf einer Tafel die ausschaut wie das Oberteil einer Waage, können wir lesen was es zu bedeuten hat. Frauli liest uns die Information vor: Dieses Monument wurde am 1.7.1999 enthüllt von den damaligen Kronprinzen Willem Alexander. Es soll an der Überfahrt  in Oktober 1568 von Willem van Oranje erinnern. Soll Anfangs 80 Jährige Krieg gewesen sein. Das Monument steht für „Tor zur Freiheit“.



Es wird noch ein Bild gemacht zu Erinnerung. Während Frauli sich ins Zeug legt mit der Kamera mosert Rico dass dies eine angebliche Freiheit ist. Er muss ja an die Leine gehen. „Bist selber schuld. Wieso blitzt auch immer ab?“ gebe ich ihm zurück.





Nach dem Foto Shooting ist es meine Aufgabe dem grünen Stempel zu finden der unsere Wanderung markiert.











Wir wandern durch Obbicht 








und von dort geht’s eine Weile den Julianakanaal entlang ....













....wo wir Schafi begegnen und einen Greifvogel der mit uns mit fliegt.





















Endlich sehen wir eine Bank. Der Hunger und Durst ist groß. Mittlerweile ist es schon dreiviertel drei. Und wir sind seit Mittag unterwegs. Dankbar schlappern wir unseren Hundenschnaps und genießen unsere Jause.









Gestärkt gehen wir weiter und sind ganz unverhofft zurück in Grevenbicht.














Lisi fotografiert noch eines der ältere Häuser und schaut sich um nach einem Lokal wo wir rasten können. Wenn wir eins finden, hat dies zu. 








Dann zum Bäcker und essen wir das Zuhause meint Frauli.












Wenn wir Zuhause kommen, wartet eine leckere Überraschung auf Lisi. „Oei, der Harrie war da Buam!“ sagt sie zu uns wenn sie das Auto auf der Einfahrt parkt. „Hu, woher willst dies wissen?“, fragt Rico. „Du Hirsch“, da steht doch die Sturmlaterne vor der Tür. Das macht Harrie immer wenn keiner da ist.“ erinnere ich ihm.



Wir lassen es uns gut gehen beim Knochen, Kuche und Kaffee!






























Heute hatten wir trotz Problem-Start einen schönen Tag!

Bis zum  nächsten Erlebnis.
Euer Brandon