Wochenende! Freizeit! Schulfrei! Ruhetag! Passt alles zam.
Nur sau doof dass Herrli da nicht mitmachen kann. Geht oanfach nit. Sein Chef
schreit ganz laut: „Ich brauche gute Fahrer!“ So a Aff, wenn er es scho so gnau
woast, soll er guate Fahrer einstellen und nit nur Gaukler. Is doch waor a. Und
wer leidet drunter? Genau. Wir! Wie’s Boot ausschaut wissen wir nur noch vom
Bild.
Da jammern eh nix nutzt und bringt, lasse ich es jetzt.
„Buam, i brauch a frisches Johanneskraut! Kimm, gehen ma!“ Oké. So geht’s auch.
Rucksack wird wieder voll gestaut. Regengewand angelegt, denn so ist der Himmel
blau und so plantscht es. Da jammern eh nix nutzt und bringt, lasse ich es jetzt.
Wir gehen beim Bauer vorbei Richtung Horn. „Oh jee doa kimmp wieder etwas….“,
meint Lisi. Wir schaffen es fast rechtzeitig bis zur Radel-Unterführung. Ein
tolles Gewitter tobt über uns. Nach etwa 25 Minuten gehen wir fröhlich weiter.
Der Weg führt entlang Wiesen und Wald. Wir sind
schon längeres nicht mehr hier gewesen und da muss ich alle neuen Duft
beschnuppern. Rico interessiert dies noch nicht so und bellt regelmäßig ich
soll mi mal schleinen.
Während Frauli ihre Kräuter sammelt toben wir
ins Gras. Das gibt später wieder große Zecken-Kontrolle!
Unterwegs sehen wir einen komischen Baum. Keine Äste
und keine Blätter. Von weitem Schaut er aus wie ein Hase.
In Horn gibt es ein Schloss. Es stammt aus den
13. Jahrhundert. Soll in 1948 zum Teil abgefackelt sein. Haben sie aber
reparieren können. Lisi möchte sich gerne den Schlossgarten anschauen. Da wird
nix draus. Kaum sind wir beim Schloss, kommt da ein ganz großer, weißer, böser
Hund auf uns zu. Hinter ihm hängt etwas an der Leine. Ich meine zuerst es sei
einen Drachen. Als er näher kommt, stelle ich fest es ist sein Herrchen das schon sehr alt ist. Dieses Urviech, Hund meine ich damit, knurrt, haust und
fliegt auf Rico zu. Wir sind beiden an der Leine und können also nicht richtig
aus. Ha, mein Lieber, den habe ich richtig Mantra gemacht. So ein Sauviech. In
einem Schloss wohnen und keine Manieren haben. Das sind die Richtige. Die mag
ich! Frauli hat meine Leine los gelassen und sich um Rico gekümmert. Der
Kloaner hatte die komplette Krise! Ich bin jetzt drauf gekommen dass ich meine
Fletschen aufziehen kann und aus meiner Kehle einen tiefen Ton kommen lassen
kann. Knurren nennt man das. Anscheinend
schaue ich dann gefährlich aus. Wie es auch sei. Das Urviech bleibt stehen und
sein Herrchen schlingt seinen freien arm um einen Baum und hebt sich fest. Und
dann… dann kommt tatsächlich einen Drachen daher. Seine Frau. Dieser Hausdrachen beschimpft Lisi
dass sie nicht weiter geht. „Das möchten wir sehr gerne. Ihr Hund hält uns
gerade davon ab!“ antwortet sie. Ha, die hat geschaut.
Dann sind wir noch ums Schloss gegangen. Nicht
mehr in dem Garten. Da waren die Urviecher.
Wenn wir durch’s Dorfli spazieren, traue ich
meine Augen nicht. Zuerst der Hasen Baum, und jetzt ein Kasperl Baum. „Das ist
eine Vogelscheuche“, erklärt Frauli. Die Vögel
wollen die Kirschen essen. Jetzt machen sie dies nicht weil dieser Kerl da
bummelt. Wusste nicht dass Vögel so dumm sind denn dieser Bummel-Kasperl kann
doch nichts ausrichten...
Wir gehen einen anderen Weg zurück. Der ist auch sehr nett.
Wenn wir fast Zuhause sind, findet Frauli noch
mehr Kräuter. Wir müssen warten bis sie fertig ist. Damit wir uns nicht
langweilen hat sie uns die Schnapsbar neben dem Rucksack bereit gestellt.
Bis zum
nächsten Erlebnis.
Euer Brandon.
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