Es ist
ungerecht auf dieser Welt. Wenn unser Frauli arbeiten muss, dauert es soooo
lange bis sie zurück ist, und hier in Tirol lauft uns die Zeit davon. Heute ist
unser letzten Tag Dahoam. „Dieser Tag werden wir richtig ausnützen!“,
verspricht unser Lieschen uns während wir beim Frühstücken sind. „Wo rasen wir
hin?“ möchte ich wissen. „Zur Kröpfelalm“ Supa!! Die Kröpfelalm ist meine Lieblings
Alm.
Der erster Teil
gehen wir über den alten Almweg. Viel ist nicht mehr davon übrig. Früher ist
die Sennerin mit ihrer Herde hier im Frühjahr hinauf gegangen und im Herbst
wieder runter.
Wir gehen durch den Graben. Heute ist es hier traumhaft schön. Die Bäume glänzen in ihr Herbstkleid.
Beim Wasser
schlabbern müssen wir jedoch aufpassen dass wir kein Blatt verschlucken.
Wir möchten viel
länger hier oben bleiben, doch wir müssen schauen dass wir über den Bichel
kommen und auf der anderen Seite runter ins Tal gehen. Wie gesagt; die Zeit
lauft uns davon. Also bleibt uns nichts anderes übrig als auf zu brechen.
Unterwegs geht Lisi öfters durch die Knie damit sie die verschiedene Glockenblumen fotografieren kann.
„Oha, was ist
denn dies?“ hören wir ihr sagen. Neugierig wie wir sind, schauen wir auch hin. „Hm,
dies ist a Art… joa a Art von komische Blume.“ stottere ich. „Ich weiss was es
ist!“ reagiert Rico. „So, dann raus mit deinen Kenntnisse!“, lacht Lisi. „Es
die „Habe-Keine-Ahnung-Blume“, grinst er und hupft davon. „Du Hirsch!“, ruft
Lisi ihn lachend nach. Ich beoabachte dieses Ding noch mal, bringt aber nichts.
Ich weiss nicht was es ist. „Schaut irgendwie aus wie a grillter Ferkelzeh.“ ist
alles was mir dazu einfällt. Lisi krauelt mich hinter meinem Ohr und meint
dass es wursch ist was es ist, es wird schon seinen Zweck in der Natur erfüllen.
Zwischen den
Bäumen durch sehen wir die Angereralm. Da gehen wir vorbei.
Wir gehen zum
Speichersee wo wir uns abkühlen und noch etwas herum toben.
Zwischen die
Koasa Burg und Hochfeld rasten wir noch mal. Es ist schön warm geworden, doch
hier im Schatten bei der Bank lässt es sich gut aushalten.
Wir liegen wir die
Grafen mit einem Kaiserlichen Ausblick!
Wie es der
Brauch ist, gehe ich vor und biege unten links ab, Richtung Hochfeld denn ich
weiss genau dass unser Strudel-Frauli noch einen Apfelstrudel mag. „Genau, Brandy,
geh‘n ma auf a Strudel!“ Lisi strahlt übers ganze Gesicht.
Wir finden ein nettes Platzerl wo Rico die Aussicht auf dem Wilder Kaiser
richtig geniessen kann.
Unterhalb
Hochfeld grasen die Schafe.
Durch den Wald
gehen wir nach St. Johann. Um zu mehr wir ins Tal gehen, um so ernsthafter
schaut unser Lieschen. „Wos hots denn?‘, fragt Rico mich. „Joa, ma, morg'n muss
ma wieda auffe ins Straflager, und ihr graust den Gedank’n“ antworte ich leise.
„Wos, dann scho, himmelsakrament!“ Sauber, nun ist Rico auch neben der Spur
denke ich. „Kopf hoch, Weihnachten san ma wieda dahoam!“ muntere ich ihn auf. Anscheinend
hat Lisi unser Gespräch mitbekommen. „Tja Buam, oben in Holland wohnen wir,
doch hier in Tirol leben wir!“ Und genau so ist es denke ich.
Bis zum nächsten Erlebnis.
Euer Brandon.