Seit diesem Schuljahr ist der Dienstag
wieder der Hundi-Hundtag. Dies ist viel
feiner wie den blöden Donnerstag. Da war Frauli oft so geschlaucht, dass wir
ein schlechtes Gewissen hatten, dass wir mit ihr ausruckten. Aber jetzt ist
alles beim Alten. Gestern haben wir uns eine Runde hier in der Nähe ausgesucht.
Es geht nach Roggel. Dort werden wir ein Trum den Bach entlang wandern,
irgendwann nach links abbiegen und durch Wald und Felder zurück. Laut Karte.
Kurz vor halb Zehn parkt Frauli das
Auto bei der Kirche. Kirche ist immer gut. Erstens ist da ein Parkplatz und
zweitens finden wir immer leicht zurück zur Kirche da wir den Turm von weiten
sehen können.
Wir gehen etwas hin und her bis wir den Stempel mit der richtigen Nummer finden
und dann geht’s los.
Im Bach ist sehr wenig Wasser. Die
Natur leidet immer noch unter der Trockenheit dieses Sommers.
Wir gehen eine
ganze Weile den Bach entlang. Sehr viele Düfte schmecken wir. „Tja Buam, jetzt
sind wir schon so lange in dieser Gegend und erst jetzt wandern wir hier.“ Wir
schauen unser Frauli an; wissen aber nicht recht was wir mit diesem Satz anfangen
sollen. Ehrlich gesagt ist uns dies hübsch Wurscht. Die Gegend schmeckt interessant
und damit hat’s sich für uns.
Immer wieder ist der Bach links von uns und rechts sind Felder, eine Mühle und viele
Bauernhöfe. Einer davon ist nicht mehr richtig in Schuss.
Garlings kommen wir bei der Zweigung vom Bach an. Wir müssen jetzt den Bach
nach links folgen laut Karte. Ausgeschildert ist es auch. Also gehen wir um die
Schremse und folgen den Bach.
Anfangs geht’s super, doch dann kommen immer mehr
Brennnessel.
Frauli hat ihre Socken hoch gesogen, doch viel bringt ihr das nicht.
Dann werden die Kruppi so hoch und dichte, dass wir streichen. Da spielen wir
nicht mehr mit und bleiben stehen. „Hobst Recht, drahn ma um!“. Schneller wie die Polizei zausen wir dort hin von
wo wir gerade gekommen sind.
Nun folgen wir den Bach gerade aus.
Laut Karte machen wir einen Bogen und kommen dann irgendwann dort aus wo wir hinwollen.
Unterwegs sehen wir einen Teil einer alten Strommast.
Und dann sind wir wieder auf unserer
geplanten Route und geht’s weiter dem Bach entlang.
Plötzlich bleibt Rico stehen, schaut
hinauf und meint: „Teifi hier sitzen die Fischer aber hoch! Brandi weißt du warum? Ist dies wegen die Brennnessel?“ will er wissen.
Ich kapiere nicht so schnell was er
meint, doch dann sehe ich dieses Ding beim Baum. „Hu, nein, schaut aus wie ein
Jagersitzt.“ Rico schüttelt seinen Kopf. „Was kapierst du nicht?“ frage ich
ihm. „Was heißt nicht kapieren… ich wusste nicht, dass Fische auch geschossen
werden.“
Etwas später braucht Frauli wieder die
Wanderkarte. Auf dem Stempel ist zu lesen, dass es nicht möglich ist nach
Nummer 56 zu wandern. Statt diese Nummer soll 80 gewählt werden. Es dauert bis
zu raus gefunden hat wie wir gehen sollen. Geduldig warten wir.
Mittlerweile ist es schon Mittag
vorbei und haben wir Hunger. Weit und breit jedoch keine Bank in Sicht. „Buam, wenn
wir eine Stelle ohne Brennnessel finden, rasten wir einfach dort.“, meint Frauli.
Wir haben Glück und finden eine Stelle wo wir uns so bequem wie möglich machen.
Zweimal macht unser Lieschen unser Napf voll mit Wasser. Wir haben zwar
unterwegs getrunken, doch nun ist der Durst sehr groß. Zum Schluss genießen wir
unsere Brotzeit und dann geht’s weiter.
Ganz froh sind wir wenn wir im Wald
sind. Da ist es meistens schattiger wie neben dem Bach.
Nach dem Wald geht’s über einer Landstraße.
Hier finden wir noch einige Walnüsse.
Eine gute viertel Stunde später sind wir
in Roggel. Bei einer Kugel schlabbern wir Wasser, überqueren die Straße und
sind beim Auto, dass zum Glück im Schatten steht.
Wir haben die Wanderung genossen.
Bis zum nächsten Erlebnis.
Euer Brandon