Wenn das Monster sich davon geschlichen hat, wird der Rucksack gefüllt und fahren wir los. Heute geht’s nach Roosteren. Ein Dörfchen an der Maas. Nicht so ganz weit von hier.
Roosteren ist ein kleines Nest mit etwa 1500 Einwohner. Geografisch gesehen ist es das nördlichste Dorf Süd-Limburgs obwohl es formell Mitte-Limburg angehört, erzählt Frauli uns. „Oha, bekommen wir heute Erdkunde-unterricht.“ stellt Rico fest. „Jao genau, vorige Woche war Geschichte (Wanderung Grevenbicht), dieses Mal Erdkunde. Sogar in ihre Freizeit muss sie noch unterrichten….“, stöhne ich. Es ist ein Kreuz mit den Lehrern. Aber wie dann auch, wir lassen uns die Wanderung nicht versauen!
Schnell haben wir der Anfang gefunden. Komischer Weisse ist unser Anfang mitten in meiner Routenbeschreibung die ich studieren sollte. Da soll sich mal einer auskennen. Wir sind im Naturgebiet „De Rug“ wo Königspferdl herum laufen. Also aufpassen ist angesagt.
„Burschen, wir müssen anders gehen! Dort hinten
sind die Rösser, also müssen wir einen Bogen machen.“ sagt Lisi plötzlich zu
uns. Wir biegen ab, gehen durch Stauen und kommen einige Minuten später wieder
auf dem Wanderwegerl. Nur….. ich habe sehr viel Klettenzeug in meinem Fell
hängen.
Wenn
sie den grössten Knaudel raus hat, hockt die Gescheitheit von Rico sich drauf.
Das Donnerwetter das dann folgt, ist nicht ohne. „Himmelhergottzagramentkruzifixhallelulija, du
Kruppi, du Ellendiger, spinnst komplet?!? Du Hammel du. Iatz
schaugsch oba, dass Metta gwinsch.“
Wenn wir über das breite Pfad laufen, sehen wir in
der Ferne der Turm der Sankt Ana Kirche in Aldeneik, (Belgien).
Und kurz drauf zeigt Lisi uns die 150 lange Pater
Sangersbrücke wo vor EU-Zeit der Grensübergang war.
Wir packen das ehemalige Turkenfeld und erreichen die Strasse die uns nach
Kokkelert führt.
Wir gehen an der Mariakapelle vorbei. An dieser
Kapelle ist eine Geschichte aus dem 2. Weltkrieg verbunden. Wie man sich
erzählt sollte die Bevölkerung am Mittwoch den 27. September das Dorf verlassen
haben. Verlassen müssen, besser gesagt denn das Dörfchen war zwischen zwei
Fronten ein geraten. Am 30 Oktober 1944 unterschrieben die verängstlichten
Dorfsbewohner eine Urkunde worin sie versprachen eine Kapelle zu bauen wenn sie
diese schreckliche Zeit überleben sollten. Sie haben Wort gehalten und die
Kapelle nach dem Krieg gebaut. Seitlich ist eine Tafel wo die Namen der vier
Kriegsopfer von Roosteren geschrieben sind.
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Unterwegs wird die Schnapsbar geöffnet.
Zum Schluss wanderen wir durch Illikhoven,
gehen am Schloss vorbei
und rasten bei dem Hotel wo wir unser Auto
geparkt haben.