Anreise
Es ist die Karwoche. Die Woche vor Ostern. Nichts
besonders. Diese Woche gibt es jedes Jahr. Viele Leute fangen dann putzen an
als ob sie den ganzen Winter nichts sauber gemacht haben. Unser Lieschen macht
da nicht mit. „Na Buam, es ist der Osterhase der kommt, nicht das
Gesundheitsamt!“ damit also kein Sauberkeitsstress für unser Frauli. Die hat
andere Sachen am Kopf. Während die vergangenen Monate hat sie allerhand
zusammen gestellt für Dahoam und in große Kartons verpackt. Dies muss nun im
Auto verstaut werden. Keine einfache Aufgabe. Am Gründonnerstag hat sie es
geschafft.
Der Plan ist, dass wir am Karfreitag loslegen wenn Frauli aus der Schule kommt. Es gibt jedoch eine Planänderung da wir im Radio hören, dass halb Deutschland im Stau steht.
Am Samstag fahren
wir in der Früh los. Es ist noch dunkel wenn wir fahren. Garlings legen wir uns
hin, denn hinaus schauen bringt nichts da wir nur Dunkelheit anschauen können.
Endlich lässt sich die Sonne am Horizont erblicken.
Endlich lässt sich die Sonne am Horizont erblicken.
Kurz vor sieben Uhr sind wir vor München.
Rechts bleiben
Richtung Salzburg, wissen wir mittlerweile.
Jetzt sind wir putzmunter.
In der Ferne
erblicken wir die erste Tiroler Berge. Drei Herzen klopfen nun schneller:
unsere und dies vom Frauli.
Nun Ausfahrt Oberaudorf,
bei Schwendt hinauf und dann wieder runter nach St. Johann. Das Kitzbühler Horn
begrüßt uns.
Knappe 10
Minuten später, um 08.35 Uhr, stehen wir in unserem kleinen Garten und sagen „Grias
Di“ zum Koasa.
Zum Hochfeld
Die meiste Berge haben noch einen Schneehut.
Sogar unten im Tal liegen noch verschiedene Schneefelder. Der vergangene Winter
hatte sehr viel Schnee. Bis 4 Meter hoch im Tal.
Beim Nasenwirt (Schöne Aussicht)
kommen wir am ersten Schneefeld vorbei. Wir hocken uns hin und genießen die
Aussicht aus Sainerhans (St. Johann). Wir sind „Dahoam“.
Der Anstieg geht steil hinauf. Rico
wird durstig; er trinkt im Bach wo das kühle Schneewasser gerade so dahin
sprudelt.
Ich warte oberhalb der kleinen Kapelle
auf die zwei.
„Schau mal Brandy! Der ist ganz krumm!
Da ist wohl wer mit seiner Rodel dagegen getuscht.“, bellt Rico. „Wird wohl eher
der Schneeraumer gewesen sein, oder der Schneedruck. Rodel denke ich kaum.“ schmunzele
ich.
Leider ist unsere Bank noch nicht da.
Deshalb trinken wir unseren Hundeschnaps auf dem Boden. Schmeckt auch.
Weiter geht’s die Straße entlang.
Das letzte Teil gehen wir durch den
Wald. „Schau ma a Mol obs geht.“ sagt Frauli zu uns. „Wieso solls nit geh’n?“
will Rico wissen. „Kann sein dass viele Bäume die Schneelast nicht erlitten
haben und umgefallen sind.“ klärt Lisi ihn auf. „Aha, so, na ja, schau ma a Mol!“,
und blickt dabei Richtung Wald.
Ich bin schon ein Trumm das Schneefeld
hinauf gegangen in der Meinung dass dies auch einen Weg ist. Frauli ruft mich,
brav wie ich bin folge ich sofort.
Den Pfad kann man gehen wenn man aufpasst.
Viele grösser Äste liegen herum, doch die sind kein Problem für uns.
Die Hochfeldalm ist offiziell noch zu.
Die liebe Wirtin Sabrina ist jedoch da und bietet Frauli Kaffee und Zwetschenküchen
an. Wir trinken unseren Hundeschnaps unter dem Tisch und fühlen uns sehr wohl.
„Ma, ist mir dias ogange.“ und schaue dabei Frauli lächelnd an. „Brauchst nit moane
Brandi, mi a.“ und wischt sich dabei ein paar Tränen von ihren Backen. „Wos
hots? Wieso bleat die jetza?“ fragt Rico. Ich stupse ihm mit meinem Hinterhax. „Du
Hirsch, dias ists Hoamatgefühl. Sie ist halt zufrieden.“ „Wos Hirsch? Bin i fei
nit. Hob scho kapiert. Schließlich bin i joa nit auf da Brennsuppn daher
gschwumme!“ verteidigt sich ein halb beleidigter Rico.
Lang ist er nicht die beleidigte
Leberwurst. Als der Barry kommt, ist er alles vergessen und spielt mit ihm.
Der Rückweg geht durch den Wald und
ist wunderschön. Sonne und Schneefelder. Einfach bärig!
An einer Stelle ist es etwas knifflig,
aber wir schaffen es.
Unten hat der Neue (ist der
Rucksack) noch eine Überraschung für uns die wir uns sehr gut schmecken lassen.
Zur Einsiedelei
Wieder ein traumhaft schöner Tag.
Heute gehen wir zur Einsiedelei.
Beim Brunnen trinken wir etwas und
dann geht’s hinauf.
Durch die Bäume kann man St. Johann sehen.
Beim Zaun wird’s kompliziert. Wir
überlegen wie wir dieses Hindernis bewältigen können.
„Ha, schlupfen wir unter dem Zaun
durch!“, schlage ich Rico vor.
Froh gelaunt wandern wir weiter.
„Du Frauli, hier war der Bauer wohl zu
spät mit Zaunstempel verräumen!“
Bei der Einsiedelei schauen wir was
der Neue alles im Angebot hat. Er lässt sich nicht lumpen und wir lassen es uns
gut gehen.
sich. Verschiedene Bäume liegen auf unserem Weg.
Über große Strecken ist Gott sei Dank
alles frei.
Und die kleine Astel, die tun uns
nichts.
Wir rasten noch mal und dann gehen wir
den Endspurt an.
Enzian sehen wir auch.
Entlang der Grossache
Auf unserer Morgenrunde treffen wir die
verspielte Lily.
Der Bach hat eine starke Strömung. Gut
das Rico an der Leine ist denn er geht gerne etwas tiefer ins Wasser. So kann
er nicht davon schwemmen.
Viel rührt sich nicht hier entlang dem
Bach.
Über die Granderhöfe
„Drahn ma a Runde!“, meint unser Frauli
in der Früh nach dem Frühstück. Wir sind sofort einverstanden. Da brauchen wir
nicht überlegen. Der Neue wird gefüllt und ab geht die Post.
Bei dem Ortsteil Rettenbach schnuppert
Rico an einer Drahtrolle. „Teifi Brandi, dies ist so a Ding wo Strom durch
gehen kann. Bleibe ich besser weit weg!“ Ich denke auf an die Erfahrung die
Rico vorige Sommer auf der Kröpfelalm gemacht hat. Da hat er auf einen Zaundraht
gepieselt wo Strom drauf war. Seitdem ist er da viel vorsichtiger!
An verschiedenen Stellen neben der Straße
liegt auch hier noch Schnee.
Bei den Granderhöfe haben wir eine
schöne Aussicht auf dem Wilder Kaiser. „Ma Frauli, da flagt noch viel Schnee!“
ruft Rico ihr zu.
Leider ist der Waldweg den wir gehen
möchte gesperrt.
So gehen wir anders.
Auch hier noch viele Schneefelder.
„I mog obbi Schneewasser schlabbern!“
ruft Rico und schon planscht er unten in der Lack Wasser herum.
Viele Bäume sind vom Schnee heruntergedrückt.
Da werden die Holzarbeiter heuer viel Arbeit haben den Wald sauber zu räumen.
Rückreise
Leider vergeht die Zeit viel zu
schnell. Der Koffer wird gepackt, die Wohnung geputzt noch ein letzter Blick auf
dem Kaiser und dann gehts zurück ins Flachland.
Apropos Wohnung. So schaut unsere
Haustür jetzt aus!
Bei Schwendt hangen die Wolken tief in
den Bergen.
Unterwegs schüttet es öfters.
Wir liegen auf dem Hintersitz und denken
an die schöne Zeit in den Tiroler Bergen.
Bis zum nächsten Erlebnis.
Euer Brandon.