Für heute haben wir uns eine Wanderung hier in
der Gegend ausgesucht. Jeden Tag kommt ab den Nachmittag irgendwo ein Gewitter
oder sogar Unwetter. Trotzdem wird es nicht kühler. Der Druck bleibt. Typisch
etwas für diese Gegend. Aber was soll‘s. Wir stellen uns halt drauf ein.
Als wir um 07.00 Uhr mit unserem Frauli unsere Pinkelrunde
machen, ist es schon warm. Das verspricht heute wieder ein warmer Tag zu
werden, denken wir uns.
Kurz vor acht Uhr ist das Auto in Montfort
geparkt und spazieren wir schon durch das Dorf. Alles ist noch sehr ruhig.
In der Ferne sehen wir die Reste der alten Burg
Montfort. In diesem Augenblick ahnen wir nicht dass wir auf dem Rückweg an der
Burg vorbei gehen.
Mein Auftrag ist es wieder auf die Stempel mit
gelben Dreiecke zu achten. Die Wander-Knoten so gesagt.
Dann kommen wir bei einer Verkehrstafel die wir
nicht recht verstehen. Entlang die Acker darf man anscheinend schneller fahren wir im Dorf. Komische Sitten haben die hier.
Einen schönen Hof sehen wir auch noch.
Etwas später steht am Feldrand eine Bank. Zeit für eine Pause.
Und wilde Orchideen, wenn uns nichts täuscht. Alles so wunderschön.
Nach den Feldern müssen wir Stempel suchen. Anscheinend sind wir nun in einer anderen Gemeinde und sehen die Plakaten auf dem Stempel anders aus.
Kein gelbes Dreieck mehr. Zuerst meinte ich es sei etwas für die
Radelfahrer. Ist aber für uns Wanderer gedacht. Stolz zeige ich Frauli wo’s lang
geht. „Boh Brandi, dies hast gut gemacht. Ich schaute immer noch für gelbe
Dreiecke!“, lobt sie mich.
Viel öfter wie sonst gönnen wir uns eine Pause. Einer
diesen Pausen ist beim Ziegenschloss.
Von dort geht’s weiter entlang einem Hof, Felder und ein
Trummi durch den Wald.
Plötzlich sehen wir die Mauern der alten Burg
vor uns. „Burschen, die schauen wir uns mal genauer an!“, meint Lisi. Wie
gesagt so gemacht.
Beim Eingang ist eine liebe Dame die uns einen Kübel mit frischem Wasser gibt. Ma,
dies tut gut. Die Dame bietet Frauli an dass wir
bei ihr bleiben dürfen während sie sich die Burg anschaut. Da wird nichts
draus; wir gehen mit unserem Lieschen mit.
Die Burg ist der Wahnsinn. „Die im 13. Jahrhundert errichtete Burg Montfort war ein Amtssitz der Grafschaft von Geldern. Um 1270 erhielt Montfort die Stadtrechte“ lesen wir an der Tafel. Da steht noch viel mehr. Lesen wir nicht. Wir gehen rein.
„Was soll dieser Blech-Kasperl da beim Eingang?“,
will Rico wissen? „So sahen die Ritter früher aus.“ erkläre ich ihm. „Ach so.“,
sagt er. Etwas später meint er: „Arme Kerle. Die konnten nur bei trocknem
Wetter hinaus“. „Was? Wer?“ „Na die Ritter!“ „Glaube ich nicht, werden wohl
auch beim schlechten Wetter unterwegs gewesen sein.“ Da bleibt er stehen,
schaut mich an und schüttelt sein Kopf. „Unmöglich, denn dann rosteten sie.“ Frauli
erklärt Rico dass dies die Rüstung des Ritters gewesen sei und für den Ritter
keine Rostgefahr bestand. So ganz glaubt er die Sache nicht. „Aber da sie eh
ausgestorben sind, mache ich mir nun keine Gedanken mehr drüber.“ ist alles was
er noch zu melden hat.
Wir schauen uns in Ruhe die Burg an.
„Was machst auf der Bank?“, will ich von Rico wissen. „Ausruhen!“ lautet seine Antwort. Deutlich, dann kann ich besser gehen wenn er solche Antworten gibt.
Rico darf garlings frei laufen da keine andere Leute da sind.
Die Burg wird restauriert und bald soll ein Teil
der Burg als Lokal eröffnet werden.
Im Dorf stossen wir auf einen Hirte mit seinem Hund.
Wir hatten einen schönen und interessanten Vormittag.
Bis zum
nächsten Erlebnis.
Euer Brandon