Nach den Weihnachtsferien hat sich unser
Hundi-Hund-Tag verschoben von Dienstag nach Donnerstag. Grund ist die Schule.
Nach der Reih schmeißen die Vertreter das Handtuch weil verschieden Schüler in
der Klasse vom Frauli saufrech und aggressive sind. Nun kommt also Nummer Drei
am Donnerstag. Am Dienstag ging sich nicht aus. Na ja, Hauptsache wir haben
unser Hundi-Hund-Tag noch.
Und so wird am Mittwochabend die Wanderkarte von Roclenge sur Geer studiert.
Wir möchten gerne dorthin da wir Pesci unser Mittbringsel aus Tirol bringen
möchten. Über Messenger wird ausgemacht dass wir gegen 14.30 Uhr in Glons sind.
Vorher wird aber gewandert!
Kurz nach halb zwölf parkt Lisi das Auto auf dem
kleinen Parkplatz in Roclenge. Mittlerweile kennen wir uns aus und wissen wie
es weiter geht. Lisi steigt aus, schnappt im Kofferraum die Wanderschuhe, hockt
sich hin, legt sie an, als nächstes kommen Rucksack und Kamera aus dem
Kofferraum. Zum Schluss dürfen wir aussteigen. Aber zuerst werden wir
angeleint. Auto zusperren, noch mal schauen ob das Licht tatsächlich
ausgeschaltet ist und dann legen wir los.
Bei
dem Parkplatz steht eine Tafel. „Schaust Buam, dort könnt ihr unsere Route
anschauen. Wir müssen die orangen Kreuze nachgehen.“ Sagt Frauli zu uns. „Aha,
host di des merkt?“, sagt Rico zu mir. Ich muss nämlich immer aufpassen wo wir
lang gehen sollen. „Freija“, ist alles was ich dazu sage.
Wir
spazieren durchs Dörfli durch, überqueren die Hauptstrasse und dann geht’s
hinauf. Die Stempel finde ich ganz leicht.
„Verflixt, müssen wir immer noch Strasse gehen?!“, murt Rico. „Berühig di, laut
Karte geht’s glei rechts aufi“, gib ich zurück. Er kann manchmal wirklich eine
Nervesäge sein. „Bis unten an der Strasse ist es eh nicht so weit.“ füge ich
noch hinzu. Und ich bekomme recht.
Wenige Minuten später verlassen wir den
Asphalt und weiter geht’s über einem Feldweg.
Oben
auf dem Plateau hat man eine tolle Aussicht. Die Aussicht ist etwas für unser
Lieschen, uns interessieren die neue Düfte mehr.
Dann geht’s wieder runter.
Plötzlich
sehen wir grosse Löcher in der Wand. Rico muss diese genauer betrachten und
will sogar rein. „Nix, du Lauser, heute keine Höhlenforschung!“, sagt Frauli zu
ihm und zieht ihn an der Leine zurück.
Weiter
geht’s. Der Weg führt uns zum nächsten Plateau. Oben bleibe ich stehen und
schaue noch mal hin. Sehe ich das richtig? Ist dieser schwarzen Fleck eine
Katze? „Ricoooo, Kaaaatze!“, rufe ich und lege los. „Brandon sofort zurück!“,
lautet ein schroffes Kommando hinter mir. Auwaia, da sagt Frauli Brandon zu
mir. Das heisst das die Lage Ernst ist. Durch ihre Bleirerei ist die Katze
erschrocken und fetst davon. Schade, so eine Katzejagt wäre schön gewesen. Rico
meint zwar er könnte nach. Hängt aber an der Leine und kommt nicht weit. Auch
er hat das Nachsehen!
Die
Feldwege hier oben sind sehr schlammig. „Buam, es schauts aus wie kleine
Fackchen!“, meint Lisi nach einer Weile.
Beim Baum geht’s in der anderen Richtung und
gleichzeitig geht’s runter.
Der
Feldweg geht über in einer Strasse die zum Dorf führt. Wir müssen aufpassen
denn es ist sehr rutschig durch den Schlamm und Blätterzeug.
Wir überqueren den Bach, Le
Geer, und spazieren durchs Dörfchen durch.
In den Gärten sind oft Leute, zusammen mit ihren Hunde. Alle schauen zu uns,
gewarnt vom Hund, und grüssen recht herzlich mit einem Bonjour.
Am
Enden vom Dorf steht eine Bank. Hier wird die Jausenstation Rucksack geöffnet
und natürlich auch die Schnapsbar.
Nach unsere Rast starten wir für die letzte Strecke unsere Wanderung. Es geht
noch mal hinauf. Der Weg ist ein Schlammpfad. Wir gehen auf der Seite. Da ist
kaum Schlamm.
Oben
ist es gleich schlammig. Aber wir können schön im Feld gehen oder so vorbei an
dem Schlamm.
Kurz vor wir das Dorf Roclenge erreichen kommen
wir an Stellen vorbei wo der Sturm die Bäume zerlegt hat. Hier muss der Sturm
viel schlimmer gewesen sein als bei uns.
Rico darf kurz frei laufen. „Tolle Wasserlack!“, meint er und geht drauf zu.
„Trau dich ja nicht!“, sage ich zum ihm, denn er liebt es sich rein zu legen
und dann volle Pulle auf mich zu zu rasen, nass und dreckig wie er dann ist.
Ein schmales Wegerl führt uns zum Parkplatz.
Vor wir ins Auto steigen, trinken
wir noch etwas. Während wir schlabbern, kommt da ein kleiner Belgier auf uns
zu. Höfflich und freundlich wie sie alle sind sagt auch er Bonjour, doch mehr
ist
nicht
drin. Nichts spielen oder erzählen. „Dem ist es zu kalt gewesen zum erzählen“,
behauptet Rico. Das muss er mir erklären. „Woher willst du dies wissen?“ „Na,
hast du denn nicht gesehen dass seine Zunge ganz kalt ist, so kalt dass sie
schon blau ausgeschaut hat. Und mit einer kalten Zunge kann man dann nicht
reden.“ lautet die Meinung vom Rico. Ich sage nichts. Er könnte recht haben,
denn ich habe noch nie einen anderen 4-Haxerter mit einer
blauen
Zunge gesehen.
Als wir im Auto sind, holt Frauli beim Konditor
noch einen Kuchen und dann fahren wir zum Pesci. Wenn wir aussteigen steht er
schon oben und wartet auf uns. Er ist erst 17 Monaten jung. Unser Mitbringsel
geben wir seinem Herrli. Der freut sich riesig.
Wir
hatten eine tolle Wanderung hier in Roclenge. Lisi hat uns versprochen im
Sommer noch mal hin zu fahren. Wäre toll. Vielleicht dürfen wir dann auch mit
Pesci spielen wenn er dann nicht mehr so wild ist.
Bis zum
nächsten Erlebnis.
Euer Brandon